News aus dem Mikrokosmos Jungfrau |
Gsteigwiler 07. August 2003 |
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Die Wagen der Züge entgleisten beim Aufprall und wurden mit voller Wucht zusammengepresst. (ci) |
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Insgesamt waren zwanzig Wagen in das Unglück verwickelt. Beschädigt wurden aber lange nicht alle. (ci) |
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Bild des SchreckensÜberall lagen verwundete Menschen in der Wiese, Rettungskräfte eilten
umher, Helikopter starteten und landeten, Sirenen ertönten - die Idylle auf
der Fliesau wurde arg getrübt. «Grundsätzlich ist aber die Situation
relativ ruhig verlaufen, die Passagiere verhielten sich äusserst
diszipliniert», berichtete ein Sanitäter vor Ort. Auf der Wiese direkt an
der Unfallstelle wurde ein Lazarett mit einigen Zelten aufgebaut, in denen die
Verletzten versorgt wurden. Überall sassen die Betroffenen zusammengekauert
im Gras, schüttelten immer wieder die Köpfe und weinten. Gegenseitig
leisteten sie sich Beistand. Einige irrten auch umher, die Augen weit in die
Ferne gerichtet.
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In den Zügen befanden sich viele Ferien- und Tagesausflügler. Die Betroffenen wurden gut versorgt. (ci) |
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«Ich wurde heftig nach vorne geschlagen»Ein Betroffener erzählt, dass er kurz vor dem Unglück am Lesen war. Als
er aufblickte, sah er nach der leichten Kurve einen Zug stehen. Der
Solothurner war im Entlastungszug von Wilderswil in Richtung Zweilütschinen
unterwegs und wollte einen Ferientag in Mürren geniessen. Der Zug sei relativ
schnell gefahren und habe daraufhin stark gebremst, berichtet er weiter.
Leider kam der Zug viel zu spät zum Stillstand und prallte in den stehenden
Zug. «Ich wurde heftig nach vorne gestossen und habe mir dabei mein
Schienbein blutig geschlagen», berichtet der Betroffene. Andere seien zum
Teil auf den Boden geworfen worden. In diesem Wagen hätten sich etwa vier
Leute am Kopf verletzt. «Wir haben einander sofort geholfen, aber alle
standen extrem unter Schock», berichtet der sichtlich gekennzeichnete
Passagier. Auf Anweisung des Kondukteurs seine dann alle aus den Wagen
herausgelaufen. Zum Glück liessen sich die elektrischen Türen manuell öffnen,
einige waren aber verklemmt. Der Solothurner war sichtlich erleichtert, als er
endlich mit dem Bus Richtung Interlaken fahren konnte: «Ich möchte nur weg
von hier».
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Dieses Abteil war nach dem Zusammenprall völlig zerstört. (ci) |
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Situation rasch unter KontrolleDie Rettungskräfte waren sehr gut organisiert und spannten zusammen. Die
Rettungsaktion verlief reibungslos und die Situation war rasch unter
Kontrolle. Die Betroffenen wurden gesammelt und schnell versorgt. Wenn man die
Bilder der zusammengeprallten und entgleisten Zugwagen sieht, kann man von
einem Wunder reden, dass die Katastrophe nicht noch ein grösseres Ausmass
angenommen hatte. Es gab einen Schwerverletzen. Die Wagen waren zum Teil
regelrecht ineinander verkeilt. Auch die Rückkehr der Passagiere war gut
organisiert. Einige fuhren mit dem noch intakten Wagen des Zuges weiter nach
Zweilütschinen, andere wurden mit einem Bus direkt an den Flughafen Zürich
gebracht, und einige Busse fuhren die Betroffenen nach Interlaken.
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Die Kraft des Aufpralls war so gewaltig, dass ein Wagen sogar geknickt wurde. (ci) | |
Autor/-in: Sandra Hadorn | |
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