Als jemand,
der einen großen Teil seiner Zeit für das Reisen
hergibt, bin ich dadurch schon an manche Teile dieser
Erde gekommen. Leider hatte ich niemals das Glück, eine
Büffelherde - so wie man es aus unzähligen Filmen und Büchern
kennt - zu sehen. Das sollte sich jedoch schlagartig ändern,
als ich wieder einmal in Grindelwald war.
Es war ein milder, ja schon recht warmer und sonniger Frühlingstag,
als ich ganz unbekümmert am Straßenrand stand. Plötzlich
hörte ich aus der Ferne ein bebendes Geräusch, das
unwillkürlich näher kam. Just in diesem Moment kam mir
die Büffelherde in den Sinn. Das Beben wurde stärker
und die Luft füllte sich mit Spannung. Doch statt
Hufgetrampel und brünstigen Lauten hörte ich tappelnde
und schnatternde Geräusche. Und statt einer Herde mit
hunderten von schnaufenden Büffeln, kam mir eine Herde
tappelnder und schwatzender Nippontouristen entgegen
geströmt. Hingerissen von diesem Spektakel, versuchte
ich mich ans rettende Trottoir hinüber zu kämpfen; doch
leider vergebens, da ein zwei Mal zwei Meter Mann
(wahrscheinlich Sumoringer) mir den Durchgang mit einem
breiten Lächeln versperrte. Ich versuchte mit einer
verzweifelten Aktion der Meute auszuweichen; mit einem
phantastischen Sprung auf einem Bein und einem doppelten
Rittberger gelang mir das Unmögliche (da würde sogar
Denise Biellmann neidisch werden!).
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