Am 26.09.1872 wurde der erste Streckenabschnitt Blasewitz - Pirnaischer Platz eröffnet. Auf diesem Abschnitt verkehrte die erste Pferdestraßenbahn von Dresden. Das Streckennetz wurde stetig erweitert. Der Pferdebahnbetrieb kam aber bald an die Grenzen seiner Möglichkeiten. Es wurde nach einer Lösung gesucht, die tierische Zugkraft durch eine mechanische zu ersetzen. 1892 wurde dann mit der Erprobung eines Gasmotors als Antrieb für die Straßenbahnwagen begonnen. Es zeigte sich jedoch, dass der Gasmotor eine erhebliche Lärmbelästigung verursachte. Auch das ständige Nachfüllen des Gases war sehr umständlich.

1895 wurde deshalb der Betrieb wieder eingestellt. In den Jahren 1893 bis 1896 gingen 56 größere Städte Deutschlands zur Elektrifizierung der Straßenbahn über, darunter auch Dresden. Am 06.07.1893 wurde dann die erste Linie Blasewitz - Schloßplatz als erste elektrische Straßenbahnlinie dem Verkehr übergeben. In den Jahren 1896 bis 1900 erfolgte der Übergang von der Pferde- straßenbahn zur elektrischen Straßenbahn. Die Anzahl der Straßenbahnlinien wurde ständig erweitert. In der Folgezeit kamen immer modernere Fahrzeuge zum Einsatz.

Auch einzelne Betriebe erkannten den Vorteil der Straßenbahn als Transportmittel. So hatte u.a. die damalige Brotfabrik Bienert, ein eigenes Spezial- fahrzeug. Durch die Bombardierung von Dresden im Jahre 1945 waren alle Straßenbahnlinien beschädigt bzw. zerstört. Nach Kriegsende erfolgte die schnelle Reparatur und Erweiterung des Streckennetzes von Dresden. Dabei kamen auch Straßenbahnwagen der Firma Liebscher aus Dresden zum Einsatz. Später kamen dann Straßenbahnen vom Typ T 4 und B 4 aus Gotha zum Einsatz.

 

1964 kam das erste Triebfahrzeug Tatra T 3 der CKD Werke Prag zum Einsatz. Dazu mussten die Fahrzeuge mit einer Spurweite von 1435 mm auf die in Dresden übliche Spurweite von 1450 mm verändert werden. Später folgten dann Fahrzeuge Tatra T 4 D, welche heute noch in modernisierter Form im Stadtbild zu sehen sind. Im Dezember 1995 erfolgte die Übernahme des ersten Niederflur- stadtbahnwagens N 6 T G DD. Bis Ende 1998 erfolgte die Inbetriebnahme von 60 Fahrzeugen dieser Art. 

Mit der Planung und dem Bau der Gläsernen Manufaktur durch VW am Straßburger Platz, wurde eine alte Tradition wieder aufgenommen - Der Transport von Gütern durch die Straßenbahn. Die VW-blaue Güterstraßenbahn wird den Transport von Zulieferteilen vom Logistikzentrum Dresden-Friedrichstadt zur Gläsernen Manufaktur übernehmen und so die Straßen von Dresden entlasten. Der Güterstraßenbahnzug hat eine Gesamtlänge von 59,4 m und ein Ladevolumen von ca. 3 LKW. Es sind zwei solcher Fahrzeuge vorgesehen, welche dann die Produktionsstätte in einem 40 min Takt beliefern.

 

 

 

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